Weihnachten naht und viele Geschenke, die unterm Christbaum liegen werden und dann beim Auspacken für leuchtende Augen sorgen, sind Geschenke irgendwie “mit Linux drin”. Sei es das Flagschiff der Android-Smartphones wie das Samsung Galaxy S3, eine neue Kompaktkamera wie die Nikon Coolpix S800c, ein Tablet zum Surfen wie das Google Nexus 10, ein Ebook-Reader wie Amazons Kindle oder ein günstiges Navigationsgerät wie das StreetMate GTA-50-3D – in allen Geräten werkelt Linux.
Diese Liste ließe sich unendlich fortsetzen. Linux in Kassensystemen oder in Leergutautomaten, Linux in Settop-Boxen und TV-Geräten, Linux in Routern, auf Desktops, Servern und Supercomputern… Man kommt kaum noch mit. Führt man sich diese schiere Vielfalt und Anpassungsfähigkeit dieses Betriebssystems vor Augen, so sollte eigentlich die Meldung nicht überraschen, die gestern durch verschiedene Online-Medien tickerte: “Microsoft nur noch auf 20 Prozent aller Computer”.
Wie bitte? Ok., die Marktforscher von Goldman Sachs rechneten alle “computerähnlichen Geräte” in ihre Rechnung mit ein. Wenn ich mich aber in meinem Bekannten- oder Kollegenkreis umsehe, entdecke ich nach wie vor überall das Windows-Logo auf Notebooks und PC. Hier scheint also das Monopol immer noch zu funktionieren. Dennoch nehme ich auch wahr, dass die Zeiten vorbei sind, in denen PC-Benutzer jede neue Software von Microsoft bejubelten und berauscht vom “Fortschritt” auch sofort kauften. Der Benutzer wird mündiger und fragt sich: brauche ich das wirklich? Möchte ich so am PC arbeiten? Und immer öfter sagt er: nein, brauche ich nicht wirklich. Und dann bleibt man lieber bei: z.B. dem gewohnten Windows XP (heute: immerhin 304.000 Treffer bei Google für die Suche nach “ich bleibe bei windows xp”).
Während Gigant Microsoft über Jahre damit beschäftigt war, die eigene Dominanz auf dem PC-Markt zu behaupten, haben die Firmenstrageten nicht richtig mitbekommen, dass der klassische PC-Markt zugunsten vieler mobiler Devices langsam verschwindet. Der Versuch von Microsoft auf den bereits mit hohem Tempo angefahrenen Tablet- und Smartphone-Zug mit eigener Hard- und Software aufzuspringen, entpuppt sich mehr und mehr als Bauchlandung.
Linux bietet viele Vorteile. Der größte aber ist: Linux ist Freie Software. Dieser Vorteil wird auch 2013 “durchschlagen”, da bin ich mir sicher.
Die Linux-Foundation sieht das – quasi von Berufs wegen – natürlich genauso.
Sie hat unter dem Titel “What a year for Linux” ein Video veröffentlicht, das die wachsende Bedeutung von Linux feiert.