Public Money, Public Code

Ein Parlementsgebäude mit Nullen und Einsen und einem Kreislaufpfeil außenherum. Daneben der Titel: Public Money, Public Code.

LUKi unterstützt die Kampagne “Public Money, Public Code” der Free Software Foundation Europe

Öffentliche Gelder wie Steuermittel sollten dem Allgemeinwohl dienen. Die Ergebnisse von Investitionen sollten der öffentlichen Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Von allen bezahlter Code sollte für alle verfügbar sein!

Unterstützen Sie digitale Nachhaltigkeit im öffentlichen und kirchlichen Bereich, indem Sie den offenen Brief unterzeichen.

Fordern Sie die rechtliche Festlegung auf den bevorzugten Einsatz Freier Software und fördern Sie die praktische Umsetzung in Ihrer Gemeinde!

Informieren Sie kirchliche Personen und Stellen, indem Sie ihnen den offenen Brief mit einem persönlichen Anschreiben zusenden.

Informationen

Freie Software gibt allen das Recht, Programme für jeden Zweck zu verwenden, zu verstehen, zu verbreiten und zu verbessern. Diese Freiheiten stärken andere Grundrechte wie die Redefreiheit, die Pressefreiheit und das Recht auf Privatsphäre.

In Deutschland sind die großen Kirchen Körperschaften des öffentlichen Rechts (KdöR) mit dem Recht, Steuern zu erheben. Von den Kirchensteuern ihrer Mitglieder finanzieren die Kirchen Veranstaltungen und Einrichtungen wie Gottesdienste, Diakonie/Caritas, Bildung und Seelsorge. Diese stehen jedoch nicht nur den Mitgliedern zur Verfügung, sondern die Kirchen handeln stets auch in gesellschaftlicher Verantwortung und bekräftigen ihr Eintreten für das Gemeinwohl.

In Kirchen (und anderen öffentlichen Einrichtungen) wird oft hingenommen, dass ein Teil der Gelder in Infrastruktur und Verwaltung, aber auch in proprietäre Software fließt. Diese Ausgaben dienen nur indirekt den Aufgaben der Kirche.

Das ist jedoch unnötig. Durch die Verwendung von Freier Software und freien Ressourcen können sich investierte Gelder unmittelbar positiv auswirken:

  • Steuereinsparungen – Ähnliche Programme müssen nicht komplett neu programmiert werden.
  • Zusammenarbeit (auch zwischen den Kirchen) – Bei großen Projekten können Expertise und Kosten geteilt werden.
  • Innovationen fördern – Dank transparenter Prozesse müssen andere nicht das Rad neu erfinden.
  • Digitale Souveränität stärken – Durch freie Anbieterwahl sind öffentliche Einrichtungen nicht von den Angeboten einzelner Firmen/Konzerne abhängig und können die Weiterentwicklung der eigenen Infrastruktur selbst steuern.
  • IT-Sicherheit – Unabhängige Experten können die Sicherheit der verwendeten Software überprüfen und verbessern.
  • Allgemeinwohl – Von der Allgemeinheit bezahlte Anwendungen sollten allen zur Verfügung stehen. Dies gilt im kirchlichen Bereich insbesondere für den Bereich der Ökumene und der internationalen Zusammenarbeit. Softwarelösungen können von kirchlichen Partnern weltweit genutzt und weiterentwickelt werden.

Freie Software dient also auch im Bereich öffentlicher Einrichtungen der digitalen Nachhaltigkeit.

Aktive Kirchen

Ev. Kirche im Rheinland (EKiR)

Die Landessynode (oberstes Kirchenparlament) der EKiR hat 2015 den vorrangigen Einsatz von Open-Source-Software beschlossen (vgl. Drucksache 16 “Informationsthechnologie”, Abschnitt 3.3.8 “Open-Source und Nachhaltigkeit”). Sie hat Open-Source-Software für das landeskirchenweit verfügbare “Portal” eingeführt.

“Open-Source-Lösungen sind zu präferieren, offener Quelltext ermöglicht im Zweifelsfall, nachvollziehen zu können, wie die Software funktioniert. In der Evangelischen Kirche im Rheinland erarbeitete Lösungen kommen allen zu Gute.
Bei Beschaffungsmaßnahmen sind Ziele nachhaltigen und gerechten Wirtschaftens in die Entscheidungsfindung einzubeziehen.” (Beschluss 16, Abschnitt 3.8)

Wenn Sie Mitglied der EKiR sind, weisen Sie Ihre Gemeinde vor Ort auf den Beschluss und das Softwareangebot hin und unterstützten Sie sie bei der Verwendung von Freier Software/Open-Source-Software.

Erzbistum Hamburg

Das Bistum Hamburg hat die Open-Source-Groupware „Tine“ als Churchmanagementsoftware oder Pfarrverwaltungssoftware unter dem Namen „Ecclesias“ eingeführt.

„Dabei handelt es sich um eine Kommunikationsplattform für alle haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Pastoralen Räumen.“

Quelle

Bistum Würzburg

Die EDV-Stelle des Bischöflichen Ordinariats Würzburg setzt seit 2013 “mit hoher Priorität” auf Open-Source-Software. In ihrem Leitbild formuliert sie:

“Die Nutzung offener Standards sowie die Verbreitung freier und quelloffener Software (Open Source) im betrieblichen Umfeld und darüber hinaus hat dabei besonders hohe Priorität.” – http://www.it.bistum-wuerzburg.de/unsere-programme/freie-software/

Die EDV-Stelle verwendet u.a. GIMP, Scribus und LibreOffice und hat zu letzterem umfangreiche Handbücher und Übungsdateien veröffentlicht.

IT-Strategie

Informationstechnologie und Softwarelösungen spielen heute eine zentrale Rolle in der strategischen Ausrichtung einer Organisation. Öffentliche Einrichtungen wie Kirchengemeinden haben durch die strategische Vergabe von IT-Aufträgen zudem die Möglichkeit, die Gesellschaft von morgen mit zu gestalten.

Lesen Sie in dieser Publikation des “Kompetenzzentrums Öffentliche IT”, welche Aspekte bei der Beschaffung von IT konstruktiv bedacht werden können: Basanta E. P. Thapa: Strategische Beschaffung in der IT-Konsolidierung.

Der Autor empfiehlt darin u.a.:

  1. “Strategische Beschaffung sowie entsprechende Organisationsstrukturen und Mandate einführen.
  2. Das bestehende Vergabeinstrumentarium kreativ und zielgenau ausschöpfen.
  3. Abhängigkeiten, wie beispielsweise Lock-in-Effekte, durch offene Standards, modulare Softwarearchitekturen, bewusste Pflege von Softwarehersteller-Ökosystemen und den Wechsel zu Freier Software reduzieren.”

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