(Pressemitteilung des KSI Siegburg, den 30. April 2024)
Siegburg. Dass unser ökonomisches und gesellschaftliches Handeln immer auch eine globale Dimension hat und mit Blick auf nachfolgende Generationen gestaltet werden sollte, ist ein wesentliches Element des Prinzips der Nachhaltigkeit. Doch was genau bedeutet dies für die digitale Welt? Das Katholisch-Soziale Institut (KSI) bekennt sich im Rahmen einer Selbstverpflichtungserklärung zur Digitalen Nachhaltigkeit. Nun wurde es dafür ausgezeichnet.
Nachhaltig in der digitalen Welt heißt, dass die digitalen Güter von möglichst vielen Menschen mit möglichst wenig Einschränkungen genutzt werden können. Und wenn Kirche für soziale Gerechtigkeit und Freiheit eintritt, sollte das auch für den Bereich des Digitalen gelten. Der Verein „Linux User im Bereich der Kirchen“, kurz LUKi e. V. setzt sich dafür ein, dass Menschen in Kirche und Staat ihre weltweite Verantwortung in der digitalen Welt wahrnehmen. Das KSI hat sich diesen Prinzipien verpflichtet und erhielt am 29.04.2024 aus der Hand von Jonathan Berschauer das Zertifikat in Bronze.
„Es hat mich sehr gefreut, dass ich heute das Bronze-Zertifikat „Digitale Nachhaltigkeit“ an das Katholisch-Soziale Institut (KSI) übergeben konnte. Das KSI gehört damit zu den ersten Institutionen, die diese Zertifikatsstufe erreicht haben. Es übernimmt damit eine Vorreiterrolle im Bereich der institutionellen Auseinandersetzung mit dem Thema der Digitalen Nachhaltigkeit. Angesichts der langen Tradition der auf der katholischen Soziallehre basierenden Bildungsarbeit am KSI kommt mit dem Thema der Digitalen Nachhaltigkeit ein ethischer Baustein hinzu, der sehr gut in das bestehende Portfolio des KSI passt“, so Jonathan Berschauer, Projektleiter „Digitale Nachhaltigkeit“ am LUKi e.V.
KSI-Direktor Prof. Ralph Bergold wies auf die Bedeutung dieser Auszeichnung für das Institut und darüber hinaus hin: „Wir möchten mit dazu beitragen, ein Bewusstsein für dieses Thema zu entwickeln. Hier geht es im Kern um das christliche Grundprinzip der Weitergabe und Teilhabe.“ Denn, wie LUKi Digitale Nachhaltigkeit definiert: digitale Güter sollen weitergegeben werden, alle Menschen sollen Zugang zu Software und Wissen erhalten. Das bedeutet u. a. auch eine Algorithmus-Transparenz und die Förderung quelloffener Software wie Linux, Libre Office etc. Digitale Nachhaltigkeit wird damit zum Schlüssel für eine weltweite soziale Gerechtigkeit und die Freiheitsrechte aller Menschen.
Über das Projekt „Digitale Nachhaltigkeit“
Das Projekt „Digitale Nachhaltgkeit“, am gemeinnützigen LUKi e.V. angesiedelt, beschäftigt sich seit 2015 mit der Frage, wie Digitale Nachhaltigkeit einfach verständlich erklärt und individuell und organisatorisch umgesetzt werden kann. Digitale Nachhaltigkeit setzt sich unter anderem mit der Frage auseinander, wie digitale Ressourcen unter sozialethischen Gesichtspunkten (u.a. der Personalität, Solidarität, Subsidiarität) gestaltet werden können, sodass zum Beispiel der Nutzen für die Gesellschaft maximiert wird.
Seit 2021 bietet das Projekt auch eine gestufte Zertifizierung an, die Organisationen helfen soll, sich mit dem Thema „Digitale Nachhaltigkeit“ gezielt auseinanderzusetzen. Die Stufe Bronze setzt dabei bei einer ausgearbeiteten Selbstverpflichtungserklärung an.