Bericht vom Ki… ääh Katholikentag in Erfurt 2024

Nasses Pflaster im regen, Absperrband, viele farbige Regenschirm, hinten eine Bühne mit bunter Rückwand im Stil des Katholikentaglogos. Rechts ragt der gotische Dom schlang und hoch in den wolkigen, regnerischen Abendhimmel.

Schon bemerkenswert, wie oft Kirchentag gesagt wurde und wie selten das korrigiert wurde. Die Stadt, in der Luther 10 Jahre gelebt hatte, kommt ohne ihn nicht aus, also können auch wir wenigen Katholiken und Katholikinnen etwas gelassener sein, wenn es um Konfessionsgrenzen geht.

Mit unserem LUKi-Stand waren wir auf dem Theaterplatz gut aufgehoben. Unsere Nachbarschaft:

  • https://franz-stock.org/
  • https://www.coexister.de/
  • https://www.publik-forum.de/
  • https://www.kna.de/
  • https://www.mariazweipunktnull.de/
  • https://www.kolping.de/

Eine wilde Mischung, die durch die grenzenlose Gesprächsbereitschaft noch wilder wurde. Mein persönliches Highlight war ein Besuch von Maria 1.0 bei Maria 2.0. Alles ohne Häme. Ein bisschen anstrengend, aber vom Willen zum Frieden von allen Seiten getragen. Ich bin entzückt.

Am Stand

4 Männer, eine Frau, keine verteilten Rollen, doch verteilte Kompetenzen, die wir ohne Generalprobe verteilen konnten an Interessierte und Zufällige. Magnet war wieder einmal unser Rollup.

Jesus würde Linux nutzen.

Das Rollup digitale Nachhaltigkeit gab Anlass zu Fragen.

Der Chef von Churchdesk besuchte uns am Stand. Das Gespräch wird auf Mastodon fortgesetzt. Natürlich ging es im proprietäre Software und um den Sinn des Fediversums für die Gemeinde.

Wir konnten von unserem Flagship-Projekt LibreChurch berichten, das das Beste aus Open Source für die Gemeinden präsentiert, probiert, anwendet und erklärt.

Wir hatten Schokolade und informative Flyer. Wir konnten die Fediwall, die in der Predigerkirche per Beamer projiziert wurde, am Bildschirm erklären. Ihr verdanken wir manchen gezielten Besuch.

Am Abend

Ein heißer Tipp ist Pauls Cafe mit 2 afrikanischen Gerichten zur Auswahl. Wunderbare Atmosphäre, entspannt und immer mit dem Ohr bei den Tischen rundherum, mit denen sich leicht austauschen ließ. Das war ja sowieso gut zu spüren in Erfurt, dass die Menschen milde gestimmt waren. Da wurde das Evangelium verkündet und keine Kirchenmitgliedschaft. Auch dies war abends spürbar. Echtes Interesse am anderen. Danke. Geht doch.

So ein kleiner Katholikentag

Es war der kleinste aller Katholikentage. Das mag ein Problem sein, aber nicht für die Teilnehmenden. Die Kirchenmeile war über die Stadt verteilt, alles gut erreichbar, auch zu Fuß oder mit Straßenbahn oder gar Rikscha. Sehe ich da die Internationale Luthergesellschaft? Nanu. Naja. Ganz in der Nähe der Stand der Losungen. Auch die Initiative Kirche von unten war Teil der Kirchenmeile. Geht doch. Hoffentlich bleibt das so.

Wir waren 5 an unserem Stand, aber 2 weitere waren ebenfalls unentbehrlich im Team. Der Eine mit dem Mikro, der andere mit der Predigerkirche (sie wissen schon: Fediwall und Ortskenntnis).

Und einer aus dem Kernteam kam uns wegen dem ökumenischen Abendgebet immer mal wieder abhanden.

Das Fediversum

Dafür suchten uns LUKi-Freunde aus dem Fediversum auf und manche von dort, die uns erst noch kennenlernen wollen. Das Fediversum ist ein Dorf. Wir lernen mit- und voneinander. Wo sind da die Regeln? Wir packen verschiedene Kompetenzen zueinander und bilden gemeinsam eine Bank. Kaufen kann man uns nicht. Sogar ein gern gelesener Datenschutzexperte wurde einer von uns. Er kannte uns ja schon von Mastodon, ihm gefielen unsere Nasen und so unterschrieb er die Mitgliedserklärung.

Nach dem Katholikentag ist vor dem Kirchentag

Am ende war die Schokolade alle und die Flyer fast ganz weg. Das angekündigte Unwetter hatte Erfurt verschont. Wir genossen noch einmal die Gastfreundschaft der Erfurter und Erfurterinnen, Gebet, Gesang, und fuhren auf verschiedenen Wegen heim – nicht ohne vorher schonmal Richtung Hannover gelinst zu haben.

Dorothee Janssen

Dorothee Janssen, Gemeindereferentin im Bistum Essen. Mit folgenden Themen lass ich mich ködern: Finnland, Garten, Jazz, Museum, Musik, Science Fiction. Beruflich im Büro für Inklusion & Teilhabe. Privat zu lesen auf 793 km Rhein

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