LUKi stellt frei zugänglichen Messenger-Dienst „synod.im“ zur Verfügung

Im Rahmen des Projektes LibreChurch stellt der LUKi e.V. den Messenger-Dienst „synod.im“ öffentlich zur Verfügung. Es ist der erste frei zugängliche Chat- und Messengerdienst für den kirchlichen Bereich. Er hat den Anspruch die datenschutz- und seelsorgerechtlichen Anforderungen an einen solchen Dienst zu erfüllen und problematische Lösungen wie „WhatsApp“ oder „Telegram“ für die kirchliche Kommunikation abzulösen.

Für das Angebot auf Basis des etablierten Kommunikationsprotokolls „Matrix“ werden Anwendungen (Apps) für den Browser/Desktop-PC und für mobile Geräte bereit gestellt. Da der Dienst mit Hilfe von Spendengeldern und durch ehrenamtliche Arbeit gewährleistet wird, bittet der LUKi um großzügige finanzielle Unterstützung.

Nutzungsmöglichkeiten

Synod.im Logo - drei Pfeile kreuzen sich in einer Sprechblase
synod.im

Unter der Adresse web.synod.im findet sich eine Browser-Anwendung, die für den Gebrauch mit einem Desktop-PC (Linux, Mac, Windows) gedacht ist.

Eine fertig vorkonfigurierte App mit dem Namen synod.im für iOS/iPhone ist heute im App Store von Apple erschienen. Update (21.8.2020): Inzwischen steht auch die Android App im Google Play Store zur Verfügung.

Die von uns bereit gestellten Apps mit Namen Synod.im basieren auf der gut gewarteten und stetig weiter entwickelten Software Element (ehemals Riot.im), von deren Funktionen man sich auf der entsprechenden Seite einen Eindruck verschaffen kann.

Wer die Seite web.synod.im mit einem mobilen Endgerät aufruft, sieht Links zu Installationsmöglichkeiten für die Apps. Die Synod.im Apps sind fertig vorkonfiguriert. In der Android App Element aus dem F-Droid Store muss als „Homeserver“ https://synod.im eingetragen werden.

Der bereitgestellte Chat- und Messenger-Dienst basiert auf dem Kommunikationsprotokoll Matrix, das wie die eMail dezentral und föderal funktioniert. Nutzerinnen und Nutzer sind in ihren Kommunikationsmöglichkeiten also nicht auf Kontakte dieses Dienstes begrenzt, sondern werden automatisch Teil eines weltweiten, erweiterbaren Netzwerkes in ökumenischer Perspektive.

Anlass und Projektstand

LibreChurch Logo - Drei Hände reichen nacheinander in einer Wolke

Aus Anlass der Coronapandemie veröffentlichen wir unseren Messenger-Dienst vorzeitig. Es handelt sich um einen öffentlichen Beta-Test. Die Funktion zum Chatten ist bereits voll funktionsfähig. Audio- und Videoanrufe befinden sich derzeit in der Testphase. Wir sind neugierig auf Erfahrungsberichte per Mail an support@synod.im.

Insbesondere die Anleitungen zur Nutzung unter doc.librechurch.org sind derzeit noch nicht fertig gestellt (wir freuen uns über Unterstützung!).

Synod.im richtet sich momentan offiziell an private Endnutzer:innen, die den Dienst im kirchlichen Kontext nutzen wollen. Wir planen mittelfristig, Verträge über Auftragsverarbeitung (nach Datenschutzrecht) für Kirchengemeinden/Pfarreien und Organisationen zur Verfügung zu stellen, sodass das Angebot für den dienstlichen Gebrauch nutzbar ist.

Datenschutz, Green-IT und Ende-zu-Ende-Verschlüsselung

The Green Web Foundation - web.synod.im is green hosted by Hostsharing eG - Smiley

synod.im wird gemäß den Vorgaben der DSGVO auf Server in der Bundesrepublik Deutschland gehostet – in gemeinschaftlicher Kompetenz mit der Hostsharing eG.
Der Betrieb erfolgt nach Grundsätzen der ökologichen Nachhaltigkeit und ausschließlich über Öko-Strom.

Besonders schützenswerte Unterhaltungen und Daten können durch Ende-zu-Ende-Verschlüsselung zusätzlich abgesichert werden. Bei Aktivierung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung empfehlen wir zur Gewährleistung maximaler Sicherheit die Nutzung separater Anwendungen auf den Endgeräten (s. oben). Ausführliche Anleitungen dafür sind geplant.

Mit diesen Möglichkeiten entspricht Synod.im exakt den Forderungen, die der EKD-Datenschutzbeauftragte formuliert hat.

Dank und Unterstützung

Der frei zugängliche Messenger-Dienst synod.im ist Teil des Projektes LibreChurch – Freie Software für eine freie Kirche. Mit dem Projekt zeigt der LUKi e.V., wie Freie Software im kirchlichen Bereich eingesetzt werden kann. Die Bereitstellung wurde durch die großzügigen Spenden der Mitglieder des LUKi e.V. ermöglicht, sowie durch die ehrenamtliche Arbeit eines engagierten Projektteames. Wir danken insbesondere Christoph Settgast, Dominic Tubach und Christian Brecheis, die für die technische Installation und die Bereitstellung der rechtlichen Dokumente Wesentliches geleistet haben.
Unser Dank gilt außerdem der Firma Element (ehemals New Vector.im), die ihre Kommunikations-Software unter einer Open Source Lizenz zur freien Verfügung stellt und so synod.im überhaupt erst möglich macht. Mit unserem Projekt verfolgen wir die Entwicklungen von Element (sog. „friendly fork“).

Stilisierte Illustration: Eine Frau streckt einen Arm nach oben und sendet ein großes, viele kleine Herzen zum Dank. Kleine Pflanzen wachsen am Boden.

Wir danken schließlich den Spenderinnen und Spendern, die durch ihre finanzielle Unterstützung den Betrieb des Dienstes auch in Zukunft möglich machen. Die Kosten für die Serverinfrastruktur steigen mit der Anzahl der Nutzerinnen und Nutzer, sodass wir dankbar sind, wenn Nutzerinnen und Nutzer über eine Spende bei betterplace.org oder die Mitgliedschaft im LUKi e.V. einen Beitrag zum Betrieb des Angebots leisten.

Während Nutzerinnen und Nutzer auf anderen Plattformen das Produkt sind, sind sie bei den Angeboten des LUKi e.V. Teil einer solidarischen Gemeinschaft.Wir freuen uns über jede und jeden, der/die dieses Angebot mitträgt und mit ermöglicht. In Zeiten des Corona-Virus kann es ein kleiner Beitrag sein, Kontakt zu ermöglichen und Hilfe zu organisieren.

Update vom 18. Mai 2020: Die Entwicklung der Android App “Riot” wurde eingestellt. Stattdessen empfehlen wir nun bis auf weiteres für Android-Smartphones “RiotX” zu verwenden – diese App wird aktiv weiterentwickelt.

Update vom 20. Mai 2020: Hinweise zur Anwendung Riot ergänzt.

Update vom 28. Mai 2020: Verweis auf die Empfehlung des EKD-Datenschutzbeauftragten sowie die Testphase für Audio- und Videotelefonie ergänzt.

Update vom 21. August 2020: Umbenennung von Riot.im und New Vector.im in Element nachvollzogen; auf die Verfügbarkeit der Android App Synod.im hingewiesen.

Johannes Brakensiek

Lebt mit seiner Familie in Duisburg-Walsum, ist Pfarrer und Freund von Freiheit, Transparenz, Nachhaltigkeit und Allgemeinnützigkeit. Auch bei Software. Das hätte vermutlich schon der Apostel Paulus so gehalten: "Christus hat uns befreit, damit wir endgültig frei sind." Gal. 5,1

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4 Kommentare zu “LUKi stellt frei zugänglichen Messenger-Dienst „synod.im“ zur Verfügung

  1. Hallo Herr Brakensiek,
    schöner Artikel. Ich habe mich direkt mal angemeldet und an eine bekannte Küsterin und meine Frau die Prädikantenanwärterin ist, weitergeleitet. Da ich Geringverdiener bin, kann ich nur eine kleine Spende leisten. Da ich aber erfahrener Semiprofessioneller Open-Source-Programmierer bin, kann ich gerne softwaretechnisch helfen. Schade, dass die Video-Funktion noch nicht geht. Mit Signal kann man ja Videoanrufe tätigen, leider gibt es aber für Linux keine Desktop- oder Web-Anwendung, soweit ich informiert bin. Und linphone hat kaum einer. Würde mich über eine freundliche Rückmeldung freuen.

    Mit freundlichen Grüßen
    Horst Meyer

  2. Hallo Herr Meyer,
    danke für Ihre freundliche Rückmeldung! Wir freuen uns über Austausch, schauen Sie gerne mal rein über synod.im/Matrix im Raum #librechurch:synod.im.
    Ich kann mir vorstellen, dass wir die Video-/Telefonie-Funktion noch nachrüsten.
    Beste Grüße!

  3. Um dem Chatraum “#librechurch:synod.im” beizutreten, muß man kein Chatkonto bei synod.im haben. Durch die Föderation des Matrix-Chatprotokolls (keine zentrale Stelle) kann man ein vorhandenes Chatkonto nutzen – egal auf welchem Matrix-Server man dieses eingerichtet hat. Der Chatraum wird in dem Fall zwischen allen beteiligten Chatservern der Teilnehmer synchronisiert.
    Mehr Informationen: https://www.freie-messenger.de/sys_matrix

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